Klaviersonate Nr. 29 (Beethoven)

August von Kloeber: Beethoven (Skizze, 1818)

Dem Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet, ist die Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 („Hammerklaviersonate“) in geistiger und technischer Hinsicht Beethovens schwierigstes Klavierwerk.

„Nach Umfang und Anlage geht die Hammerklaviersonate weit über alles hinaus, was auf dem Gebiet der Sonatenkomposition jemals gewagt und bewältigt wurde.“

Alfred Brendel

Die Große Sonate für das Hammerklavier galt lange Zeit als unspielbar. Zudem ist sie die einzige der 32 Klaviersonaten Beethovens, welche authentisch mit dessen originalen Metronomzahlen versehen ist – und die sind so enorm schnell, dass bis heute die Abweichungen in der allgemein-gängigen Aufführungspraxis (selbst bei dem im Originaltempo durchaus spielbaren langsamen 3. Satz!) charakterlich ein gänzlich anderes Musikstück entstehen lassen, als vom Komponisten wahrscheinlich beabsichtigt war.[1]

Die erste Aufführung der „Hammerklaviersonate“ erfolgte am 18. Mai 1836 in Paris in der Salle Érard durch Franz Liszt und veranlasste Hector Berlioz zu einer euphorischen Besprechung.[2] Am 17. September 1846 folgte in Wien, in einer privaten Soiree bei Franz Liszt, „zu welcher die Elite der hiesigen Musikwelt geladen war“, eine weitere Aufführung durch den Pianisten Henri-Louis-Stanislas Mortier de Fontaine, die mit ähnlicher Begeisterung aufgenommen wurde.[3] Am 8. Dezember 1855, bei einem Konzert im Leipziger Gewandhaus, trat auch Clara Schumann erstmals mit dem Werk auf.

  1. https://www.jstor.org/stable/742431
  2. Hector Berlioz, Liszt, in: Revue et gazette musicale de Paris, Jg. 3, Nr. 24 vom 12. Juni 1836, S. 198–200 (Digitalisat)
  3. „Philokales“ (Graf Ferdinand Laurencin d’Armond), Notizenblatt, in: Wiener allgemeine Musik-Zeitung, Jg. 6, Nr. 113 vom 19. September 1846, S. 455 (Digitalisat)

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